Julia & Knut:
EIN LEBEN LANG AN DEINER HAND
Noch vor paar Monaten war ich unendlich unglücklich: Der Mann, den ich abgöttisch liebte, hat mich, wie gesagt, von heute auf morgen mit einer kurzen E-Mail verlassen. Und wir hatten doch vor, die Weihnachten zusammen zu feiern. Jetzt waren die Weihnachten da, und ich war allein. Es gibt sicher nichts Schlimmeres, als an solchen Tagen allein zu sein, sich einsam und verlassen zu fühlen! Um mich etwas abzulenken, habe ich mein IF-Profil wieder aktiviert – nach vielen Monaten. Es war gerade der Silvester. Unter einigen Männern, die mich sofort als „Favoritin“ gespeichert haben, gab’s Einen, den ich vom Aussehen aus sympathisch und anständig fand. Ich habe ihn angeschrieben – ganz kurz – habe ihm ein glückliches Neues Jahr gewünscht. Dieser Mann war nämlich mein Knut.
Seit dem Tag – ab 1.1.2011 – waren wir jeden Tag, oft auch mehrmals am Tag, im Kontakt. Nach paar Tagen haben wir im Skype telefoniert. Am 5. Tag habe ich plötzlich gesehen, dass Knut offline ist. Ich habe gefragt, was passiert ist, und habe als die Antwort eine Liebeserklärung bekommen… Soll ich sagen, wie „gebrannt“ und misstrauisch ich damals war? Aber ich habe dazu nur gesagt, dass wir uns dann möglichst schnell treffen sollten. Und Knut hat einen Flug für Mitte Feburar gebucht…
Wir haben festgestellt, dass wir dasselbe Sternzeichen haben, dass mein Geburtstag am nächsten Tag nach Knuts Geburtstag kommt… All das, was passiert ist, war mir etwas viel zu schnell, ich war vielleicht nicht immer gut drauf, aber Knut war immer lieb, und immer für mich da. Keine Frau könnte widerstehen!
Kurz vor Knuts Besuch wurde es eiskalt (ca.-15°C) in der Ukraine und spiegelglatt in der Stadt. Ich war etwas in Panik: Welchen Eindruck mache ich und meine Heimatstadt, auf die ich so stolz bin? Wie kann nun sich eine Frau bei so Kälte schick machen? Ich erschien im Flughafen in meiner weiten Winterjacke, mit schwarzen Jeans und mit ganz flachen Stiefeln – es war ja so glatt! Und die allerersten Worte von Knut waren: „So hübsch bist Du!“
Ab dieser Minute hat mein Märchen angefangen. Knut war eine Woche bei mir, und wir waren undendlich glücklich, trotz die Kälte und das Glatteis, die nämlich sehr störten. Die erste Nacht hatte Knut keinen Schlaf, er schickte mir laufend Mails u SMSen. Schon am nächsten Tag hat er mir einen Heiratsantrag gemacht. Das war auch sehr romantisch und nicht so, wie bei den anderen – beim Essen, oder so, sondern bei der Stadbesichtigung – in der Kirche, wo ich auch getauft wurde…
Unsere Geschichte ist eher nicht ganz „normal“, aber manchmal passiert auch so etwas im Leben. Wir haben einfach zusammengepasst! Wir haben beschlossen, dass ich in meinem Lyzeum, wo ich Deutsch und Englisch unterrichtete, noch bis Sommerferien arbeite, und im Sommer heiraten wir uns. Ich habe Knut im Frühling zweimal besucht: einmal Ende März und dann am Ostern. Da ich schon öfters in Deutschland war, habe ich problemlos ein Jahresvisum erhalten. Ich habe Knuts Familie und seine Tochter kennengelernt. Alle waren lieb zu mir. Zum Ostern brachte ich schon die Papiere für die Trauung mit. Ende Juni, als alles in der Ukraine mehr oder weniger erledigt war, kam ich wieder nach Deutschland. Für die Hochzeit haben wir August gewählt, nämlich, den 17. August, denn Knuts Eltern haben sich an diesem Tag geheiratet und waren glücklich.
Ich hatte inzwischen Zeit, mich etwas einzuleben, und ich habe schon vorher mein Hochzeitsgeschenk gekriegt – ein Sphynxkätzchen ‚Keks‘. So leben wir jetzt - in Liebe und Eintracht – ein Mann, eine Frau, ein Hund und eine Katze – und hoffen sehr, dass der Spruch von unseren Trauringen - „EIN LEBEN LANG AN DEINER HAND“ – für uns wahr sein wird.
Die Hochzeit ist vorbei, die Flitterwoche in meiner Traumstadt Wien auch… Ich habe mich noch nie im Leben so gefühlt – geliebt, geschützt… Manche Menschen sind skeptisch, was Bekanntschaften per Internet angeht. Ich kann ganz sicher sagen: Das ist genauso, wie im realen Leben: Ihr könnt einige schlechte Menschen treffen, und danach – den Richtigen. Und ich bin bestimmt Eine der Wenigen, die nebenbei auch zwei Freundschaften zu IF-Männern, mit denen ich einmal im Kontakt war, gebaut hatte…
Unsere Hochzeit war, wie auch unsere ganze Geschichte, schön und ruhig. Wir liessen uns die Hochzeitsfotos in Bad Ems machen, weil diese Stadt eine ainzigartige Atmosphäre hat. Das war so berührend, als ganz undekannte Menschen auf der Strasse uns gratuliert haben! In Bad Ems gibt es eine Orthodoxenkapelle, und es war mir sehr wichtig, an dem Tag eine Kerze anzuzünden, als Dankbarkeit dafür, dass das Glück einmal plötzlich kommt, wenn du am wenigtsen darauf wartest.